Dr Zoggeli in København
Organisatoren: Neidi und Christian
Teilnehmer: Marco, Andi, Sascha, Neidi und Christian
Abgemeldet: Cello, Martin
Disclaimer
Dem Zeitgeist zufolge ein Disclaimer als Absicherung
Alle in diesem Text erscheinenden Artikel, Pronomen, Adverbialen und sonstigen Wortarten sind absolut Gender-Neutral und ohne sexistischen, kulturaneignenden oder diskriminierenden Hintergedanken geschrieben worden.
Bei der Verwendung einer maskulinen Formulierung meint der Scheiber auch die weibliche Form oder die Form, in welcher sich der geneigte Leser selbst sieht.
Bei der Herstellung dieses Berichts sind keine Lebewesen zu Schaden gekommen und die Pandemie-Regeln wurden zu jeder Zeit strikte eingehalten.
Ausserdem ist dieser Reisebericht frei erfunden und jegliche Ähnlichkeit mit lebenden oder verstorbenen Personen und real existierenden Orten ist rein zufällig. 😉
Prolog
Eine Woche vor dem Zoggeli Ausflug kam das Mail mit der Info, dass für die Flugreise nur Handgepäck erlaubt sei. Durch den Treffpunkt beim alte Schluuch in Basel kam dem einen oder anderen Teilnehmer in den Sinn, ob das Handgepäck nur eine Irreführung sein könnte, um das Ausflugsziel zu verschleiern und es schlussendlich mit dem Zug von SBB oder Badisch Bahnhof aus los gienge.
Tag 1 – Freitag, 02. September 2022
Also trafen sich die Zoggelischletzer wie vereinbart am Freitag, 02.09.2022 um 10:30 Uhr beim alte Schluuch im Minderen Basel, alle brav mit dem angeordneten Handgepäck. Bei Gipfeli und Kaffee (für den Nicht-Kaffee-Trinker ein Red Bull) sassen wir gemütlich zusammen und beobachteten das Geschehen in der Greifengasse an einem Freitagvormittag. Das eine oder andere bekannte Gesicht lief vorbei, aber der Prominenteste war unser ehemaliger FCB Trainer mit Zürcher Schnuure Christian Gross.
Dis Joor goht wieder mol mit em Flieger uf Tour
Da der Spielkartenbeauftragte versagt und die Jass Karten zu Hause liegen gelassen hatte, wurden diese noch rasch eingekauft, bevor es dann gegen Mittag tatsächlich mit dem Bus Richtung Flughafen ging. Dort angekommen, erhielten wir vor dem Sicherheitscheck unser Ticket mit der Destination Kopenhagen – wir reisen also ins Land der Wikinger, die kleine Meerjungfrau besuchen. Der Sicherheitscheck endete wie jedes mal, wenn die Zoggeli mit dem Flugzeug auf Tour sind damit, dass diverse Behälter Vorort entsorgt werden mussten (diesmal war es ein Deo, ein Haarspray (Christin) und eine Große Flasche Mundspülung).
Nach einer kleinen Verpflegung und dem ersten Bier des Tages vor dem Gate, landeten wir nach ca. 1 ½ Stunden Flugzeit wohlbehalten auf dem Flughafen Kopenhagen. Per Taxi ging es nach anfänglichen Verständigungsproblemen mit dem Taxifahrer in die Altstadt zu unserem Hotel. Nun war freie Zeit bis zum Abendessen angesagt, welche genutzt wurde um die Umgebung des Hotels zu erkunden, die zweiten und dritten Bierchen zu heben oder auch einfach nur ein Nickerchen zu machen.
Um 19:00 Uhr war ein Tisch im Hardrock Cafe für uns reserviert. Die Rock- und Metallfans unter den Zoggelischletzern freute dies sehr, auch weil im Sammelsurium der Memorabilia ein Schlagzeug des dänischen Schlagzeugers Lars Ulrich von Metallica ausgestellt ist.
Nicht geplant war, dass wir während des gesamten Essens nur mit Queen Songs zugedröhnt wurden. Dies, weil an diesem Abend ein „Tribute to Freddy Mercury“ stattfand. Dieses Tribute sah so aus, dass ein relativ unsportlicher DJ mit Bäuchlein (um nicht zu untertreiben mit einem „Ranzen“) in weissem Tank Top und Fliegerbrille versuchte, als Freddy Double durchzugehen und die Best of Alben von Queen rauf und runter spielte. Der eine oder andere Song der Band wurde dann auch von den Zoggelis lautstark mitgesungen.
Wohlgenährt und mit den Einkaufstaschen vom Hardrock Souvenir Shop in der Hand ging es dann für einen „kurzen“ Absacker noch ins „The Old Irish Pub“. Dort wurde die Stimmung von 2 Gitarristen angeheizt, die Cover Versionen von bekannten Pop Klassikern live spielten. Die Hemmschwelle vom Alkohol herabgesenkt und angestachelt von der Musik, wurde auf einigen Tischen im Pub getanzt – glücklicherweise sah man jedoch keinen Zoggelischletzer oben ohne auf einem Tisch tanzen, selbst nach dem x-ten Bier nicht. Da so ein kurzer Absacker schnell getrunken ist, wurden es dann ein paar mehr und mehr und mehr…….
Irgendwann bewegten wir uns Richtung Hotel, doch lag auf dem Weg eine geöffnete Bar, also nicht lang gefackelt und noch einen allerletzten, kleinen Absacker in der Bar nehmen. Dieser Absacker war dann auch wirklich nur kurz, da in der kleinen Bar zuerst bejubelt wurde, dass man drinnen rauchen darf, aber nach einer Zigarettenlänge empfanden selbst die Raucher die Luft als sehr stickig und sauerstoffarm.
Schlussendlich ging es dann nach einem gelungenen Abend mit sehr guter Stimmung endgültig Richtung Bett.
Die Nacht verging ruhig und ohne schnarchenswerte Ereignisse.
Tag 2 – Samstag, 03. September 2022
Am Samstagmorgen genossen wir ein reichhaltiges Frühstücksbuffet. Während dem Essen kam kurzzeitig ein wenig Planlosigkeit auf, da für den nächsten Punkt auf der Ausflugsliste – eine geführte Segway Tour – die deutschsprachige Führerin krankheitshalber kurzfristig ausgefallen war. Man einigte sich dann auf einen englischsprachigen Guide, also eine englischsprachige Führerin (siehe Disclaimer).
Um 10:30 Uhr ging es also mit dem Taxi Richtung Hafen, um dort die ersten Segway Erfahrungen zu sammeln. Nach einer Kurzschulung hatten die doch langsam in die Jahre gekommenen Zoggelischletzer erstaunlicherweise keine Probleme mit dem Gleichgewicht, so dass alle sehr rasch schon ziemlich sicher auf den 2 Rädern rumkurvten.
Die Tour führte uns an der kleinen Meerjungfrau vorbei Richtung Opernhaus am Hafen, dessen Dachkante in fast 30 Metern Höhe über dem Hafenbecken jährlich als Absprungplattform der Red Bull Cliffdiving Challenge dient. Unterwegs hatten wir Blick auf die königliche Yacht und zahllose schöne Bauten, Brunnen und Denkmäler. Am Stadtrand sah man einen grösseren, einseitig pyramidenartigen Bau aufragen, in welchem aus dem Hauskehricht Strom für mehrere Quartiere der Stadt gewonnen wird – worauf die Kopenhagener sehr stolz sind, wenn man der Führerin Glauben schenkt. Auf dem Dach der Verbrennungsanlage hat es anscheinend verschiedene Freizeitangebote und im Winter wird auf dem schrägen Pyramidendach eine Skipiste präpariert, so dass man über den Dächern der Stadt eine Runde Ski fahren kann. Der Weg führte uns auch durch die „alte“ Stadtfestung, welche heute noch als Militärkaserne genutzt wird. Eindrücklich ebenfalls der Halt auf dem Platz Amalienborg.
Dieser ist gesäumt mit den prunkvollen Herrenhäusern, in denen die Angehörigen der Königsfamilie hausen, wenn sie in Kopenhagen halt machen (dann weht auch die dänische Flagge auf dem Dach des jeweiligen Hauses). Wichtig zu wissen, dass das Herrenhaus der amtierenden Königin Margrethe das einzige mit 3 Schornsteinen ist (die anderen Häuser haben je 2), da Ihre königliche Hoheit ja bekanntermassen Kettenraucherin ist.
Nach der Tour schlenderten wir diesmal zu Fuss Richtung Innenstadt und konnten diverse Brunnen und Denkmäler nochmals in Ruhe anschauen und Fotos machen. Unterwegs gab es Mittagessen an einer Hotdog Bude – das Budget des Ausflugs war schon sehr angespannt. Nichts destotrotz schmeckte der Hotdog vorzüglich und füllte den Magen.
Den Nachmittag verbrachten wir im Tivoli – ein Besuch lohnt sich in diesem Freizeitpark mitten in der Stadt. Neben den schön arrangierten Grünflächen und Blumenbeeten hat es viele kleine Restaurants und für die kleinen und grossen Kinder Karussells, Achterbahnen und Spielbuden.
Wie gewohnt unter freiem Himmel genehmigten sich die Raucher unter den Zoggelis ab und an mal einen Glimmstängel. Doch stellten wir nach 2 Stunden fröhlichen Rauchens im Tivoli fest, dass im gesamten Areal Rauchverbot ist – Deshalb also zum Teil die unfreundlichen Blicke der anderen Besucher 😊
Beim zNacht im bayrischen Biergarten (oder das, was die Dänen dafür halten) wurde dann bei „Karrywurst“ mit Sauerkraut und den standesgemässen Weizenbieren der Zweck des Ausflugs in Angriff genommen und die Sujet Besprechung eröffnet. Den Abschluss des Aufenthalts im Biergarten bildeten dann auch die obligatorischen 2 Runden Hoose abe.
Der nachfolgende gemütliche Verdauungsspaziergang quer durch das Tivoli Richtung Ausgang war anstrengend und die Lust auf einen Verdauungskaffee wuchs. Also nur ein paar Meter die Strasse runter ins Cafe Vivaldi(2100/2101). Dort wurde nach dem normalen Kaffee die Karte genauer inspiziert und ein paar Augenblicke später standen vor uns Mojitos und Espresso Martinis.
Da der Abend schon angebrochen war und das „The Old Irisch Pub“ mit der guten Stimmung vom Vorabend grad um die Ecke liegt, wurde kurzerhand dorthin verschoben.
Déjà-vu – wurde da gerade in der Matrix etwas geändert?!?
Dieselben 2 Gitarristen vom Vorabend spielen dieselben Songs in derselben Reihenfolge und der Schreiber hier könnte schwören, dass die tanzenden Leute auf den Tischen ebenfalls dieselben vom Vorabend waren.
Gute Stimmung - Bier und Cuba Libre - Songs zum Mitsingen und nun waren wir schon textsicherer, da wir die Songs ja schon am Abend zuvor gehört und mitgesungen hatten.
Apropos Mitsingen:
„Fünf kleine Zoggeli tranken im Irish Pub reichlich Bier,
dem Einen war noch vom Vorabend flau da warens nur noch vier“
(Gesungen zur Melodie des Lieds „10 kleine Jägermeister“ von den Toten Hosen
=> Der Schreiber traut sich nicht den Originaltitel aus dem 19. Jahrhundert zu nennen
=> siehe Disclaimer)
Die restlichen vier Überlebenden gingen dann irgendwann frühmorgens (der Schreiber kann sich an die genaue Zeit nicht mehr erinnern, aber es war auf jeden Fall noch dunkel draussen) Richtung Hotel. Jedoch meldete sich der Magen und es wurde unterwegs über die nächtlichen Verpflegungsausflüge zum Steinengrill in der Heimat geschwärmt. Also ab auf die Suche, irgendwo muss ja noch eine Dönerbude offen haben in dieser Grossstadt. Und nach kurzer Suche fanden wir so was wie einen geöffneten Nightgrill.
Mit genügend Alkohol und einem Döner im Magen gingen dann alle zufrieden ins Bett.
Tag 3 – Sonntag, 03. September 2022
Nach dem erneut reichhaltigen Frühstück hiess es Packen und Auschecken. Mit Gepäck fuhren wir per Taxi wieder Richtung Hafen. Für den heutigen Morgen stand eine Bootsfahrt an, also die Zoggeli gemeinsam auf der grossen Hafenrundfahrt. Die Informationen auf der Bootsfahrt gab es nur in Dänisch und Englisch, so dass die des Englisch mächtigen Zoggelis für den Rest übersetzten.
Kopenhagen besitzt einige Kanäle, ähnlich den Grachten in Amsterdam und die Brücken darüber sind sehr niedrig, so dass die Touristen auf dem Boot angehalten waren der Versuchung zu widerstehen beim darunter Durchfahren den Arm auszustrecken, um die Brücke von unten zu berühren. Dieser Versuchung konnten selbstverständlich nicht alle Zoggeli widerstehen.
Im Grossen und Ganzen kamen wir an den Sehenswürdigkeiten vorbei, die wir schon an den Vortagen gesehen hatten, aber aus einer anderen Perspektive vom Boot aus. So umrundeten wir sehr nahe die königliche Yacht und sahen der kleinen Meerjungfrau ihren Rücken (was die Touristenführerin mit dem Satz „you see her from her best side, the back“ kommentierte).
2 spezielle Anekdoten, welche wir am Vortag nicht gesehen, resp. gehört hatten sind dem Schreiber geblieben:
- Auf dem Hafengelände hat es einen grossen Kran, welcher als Bungee Plattform genutzt wird. Bei der Eröffnung machte sich der Betreiber den Spass und warb damit, dass, wer nackt am Seil runterspringt, einen zweiten Sprung gratis bekommt. Die Aktion dauerte nur einen halben Tag, da die anscheinend freizügigen Dänen:innen (siehe Disclaimer) kein Problem mit Nacktheit haben und am Eröffnungstag sich eine riesige Schlange von nackten Menschen bildete. Mit einem Schmunzeln auf den Lippen kommentierte die Touristenführerin dies mit einem „So, Welcome to Denmark“.
- Als wir an der alten Stadtbrauerei vorbeifuhren wurden wir informiert, dass es in Kopenhagen immer wieder Probleme mit sauberem Trinkwasser gab. So wurde in der alten Brauerei ein sehr leichtes Bier gebraut, welches der Bevölkerung und den Soldaten als Trinkwasserersatz diente. Auch hier mit einem Schmunzeln auf den Lippen kam der Kommentar „This could be the reason why we lost so many battles against Sweden in the past“.
Nach der Bootstour genossen wir in einem der zahlreichen Restaurants entlang der Kanäle Smörebröd, Fiskfilets und Club Sandwiches. Bei dieser Gelegenheit wurde auch das Sujet definitiv bestimmt und sogar schon erste Umsetzungspläne geschmiedet. Ja, ihr habt richtig gelesen – Der Zweck der Ausflüge, nämlich das Sujet definitiv zu bestimmen, wurde tatsächlich auf dem Ausflug erreicht.
Ein kurzer Verdauungsspaziergang an die Hauptstrasse und ab ins Taxi Richtung Flughafen. Unser Taxi Pilot hatte es anscheinend eilig und schlängelte sich sehr sportlich mit geringem Abstand, mit knappen Überholmanövern und Beschimpfung der anderen Autofahrer durch den Verkehr. Die lässig hinten im Auto sitzenden Schletzer griffen dann sich Blicke zuwerfend zum Sicherheitsgurt, um sich sicherheitshalber doch noch anzuschnallen.
Rasch und diesmal ohne Zwischenfälle durch den Sicherheitscheck und im Duty Free sich noch rasch mit Souvenirs eingedeckt. Auf der Suche nach einer Sitz- und Konsumationsmöglichkeit, um die Minuten bis zum Boarding zu überbrücken, erblickten wir einen Pub. 1 Minute später standen wieder Mal 5 Bier vor uns auf dem Tisch.
Mit gemütlichen Diskussionen und Gesprächen verging die Zeit bis zum Boarden sehr rasch und auf dem Rückflug wurden die Augen entspannt, für die Bootsprüfung gelernt oder auf dem Handy gedaddelt. Zufrieden und auch ein wenig erschöpft kamen alle gesund wieder in Basel an und wurden von ihren Partnertaxis in Empfang genommen.
Es war wieder ein schöner, gemütlicher und mit dem Sujet-Entscheid sogar ein produktiver Ausflug. Danke den Planern für das Organisieren, aber in Sachen Budget-Kontrolle schicken wir euch noch in eine Schulung 😉